Diverses Messen werden verschoben. Ein klitzekleiner Virus von nur 160 nm Durchmesser hält die Welt in seinem Bann.
Gerne hätten wir Ihnen unsere neuste Innovation bei der Teilentladungsprüfung gezeigt.
Denn dank VoltageAnalyzer und neuer Antenne ist sie so exakt wie nie zuvor!
Welche Vorteile bietet die verbesserte Teilentladungsprüfung für Sie?
Was ist überhaupt Teilentladung bzw. eine Teilentladungsprüfung?
Eine volle Entladung ist ein häufig auch sichtbarer und hörbarer elektrischer Durchschlag – ähnlich wie bei einem Blitz. Im Gegensatz dazu ist eine Teilentladung nur ein energetisch sehr schwacher Teildurchschlag in einem Teil der Wicklungsisolation. Dieser Teildurchschlag, auch partielle Entladung genannt, führt über die Zeit zu einem immer größer werdenden Isolationsschaden, der sich schlimmstenfalls bis zu einem Totalschaden ausweitet. Genau dieses gilt es zu vermeiden. Hierzu dient die Teilentladungsprüfung. Sie hilft Ihnen, die möglicherweise zukünftig auftretenden Totalausfälle im Vorhinein zu erkennen.
Die Teilentladungsprüfung nach IEC 61934 und DIN EN 60034-18-41
Die Teilentladungsprüfung dient zur Überprüfung der Wicklungsqualität von Wickelgütern. Die Prüfung kann sowohl in Verbindung mit der Hochspannungsprüfung (Sinus) als auch mit der Stoßspannungsprüfung erfolgen. Im Wesentlichen geht es darum, Qualitätsmängel an Wicklungen aufzudecken, die mit der herkömmlichen Hochspannungsprüfung oder auch der Stoßspannungsprüfung allein nicht erkennbar sind.
Die Messtechnik in Kombination mit hochfrequenter Filtertechnik macht das System extrem störfest. Daher ist das System für den Einsatz im Feld oder in der Fertigung bestens geeignet.
Die Teilentladungsmessung (Filterung und Analyse) ist vollständig im MTC2/MTC3 integriert. Lediglich die Auskopplung (Messung) des eigentlichen Teilentladungssignals erfolgt außerhalb des Prüfgerätes. Dies ist nötig, um so dicht wie möglich an der Wicklung zu messen und sich an die jeweilige Messsituation optimal anzupassen. Die Prüfung an einer offenen Statorwicklung wird mit einer hochempfindlichen Messantenne oder an einem vollständig montierten Motor mit einem speziellem Koppler realisiert. Sowohl die Antenne als auch der spezielle Koppler lassen sich wahlweise am MTC2/MTC3 anschließen. So sind Sie für jede Messaufgabe bestens gerüstet.
Die Weiterentwicklung der Antenne macht das Messsystem noch empfindlicher als je zuvor. Auftretende Teilentladung ist klar und deutlich erkennbar und hat genügend Signal- Rauschabstand.
KEY-FACTS
- Bestimmung der Einsetz- und Aussetzspannung nach IEC 61934
- Sehr hohe Reproduzierbarkeit dank spezieller Filtertechnik
- Spezielle Koppeltechnik zur Messung komplett montierter Motoren
- Extrem störfest durch spezielle, hochfrequente Filtertechnik
- Abschirmung des Prüfbereichs nicht zwingend erforderlich – kann aber optional erfolgen
- Teilentladungsprüfung bis 25 kV
- Qualifizierung von Kupferlackdrähten (twisted pair), Lackisolation und Tränkverfahren
- Prüfung auf Frequenzumrichtertauglichkeit
Teilentladungsprüfung an einer offenen Statorwicklung
Die Teilentladungsmessung an einer offenen Statorwicklung erfolgt durch eine hochempfindliche Messantenne, die in das Prüfobjekt oder in die direkte Nähe des Prüfobjekts gelegt wird.
Teilentladungsprüfung an einem komplett montierten Motor
Die Messung an einem vollständig montierten Motor kann nicht über eine Antenne erfolgen, da die hochfrequenten Signale durch das geschlossene Motorgehäuse abgeschirmt werden. In diesen Fällen erfolgt die Messung mit einem speziellen Koppler, der in die Messleitung eingeschleift wird.
Teilentladungsprüfung bei Stoßspannung
Die Prüfung erfolgt entweder manuell oder vollautomatisch. Im manuellen Betrieb erhöht der Anwender die Spannung unter
Beobachtung des Teilentladungssignals.
Der automatische Betrieb ermöglicht über eine Prüfsequenz die Analyse aller drei Phasen vollautomatisch. Pro Phase werden dabei
folgende Werte ermittelt:
- PDIV (Einsetzspannung)
- PDEV (Aussetzspannung)
- RPDIV (repetierende Einsetzspannung)
- RPDEV (repetierende Aussetzspannung)
Auch hierbei ist es nicht notwendig, die gesamte Rampe zu fahren. Wenn in der Produktion schnell zwischen iO und niO unterschieden werden muss, kann mit einer festen Prüfspannung gearbeitet werden. Hier gilt dann, dass keinerlei TE (Teilentladung) bei der Prüfspannung auftreten darf.
Die folgende Grafik zeigt den Beginn der Stoßspannungsschwingung (gelb) und die Teilentladungsimpulse (rot).
Teilentladungsprüfung bei Hochspannung AC
Die Prüfung erfolgt vollautomatisch über eine zuvor eingestellte Prüfsequenz. Dabei wird eine Rampenfunktion durchfahren,
bei der die Prüfspannung schrittweise erhöht wird. Sobald die ersten Teilentladungen auftreten, wird diese Spannung als PDIV (Partial Discharge Inception Voltage = Einsetzspannung) gespeichert.
Daraufhin wird die Spannung wieder verringert, bis die Teilentladung vollständig verschwunden ist. Dieser Punkt wird als PDEV
(Partial Discharge Extinction Voltage = Aussetzspannung) erkannt und ebenfalls gespeichert. Aufgrund möglichst kurzer Prüfzeiten in der Fertigung kann die Intensität der Teilentladung auch bei einer festen Spannung bestimmt werden. So wird sehr schnell zwischen „gut“ und „schlecht“ unterschieden.
Des Weiteren ist es möglich, die Messung manuell durchzuführen. Dabei erhöht der Anwender die Spannung schrittweise unter
Beobachtung des Teilentladungssignals.
Der VoltageAnalyzer – Messgenauigkeit vom Feinsten
Der VoltageAnalyzer dient zur Messung von Stoßspannungssignalen direkt an der Motorwicklung.
Der Frequenzgang deckt den Bereich von DC bis zu sehr hohen Pulsfrequenzen im MHz-Bereich ab. Dadurch ist der VoltageAnalyzer perfekt für die hochgenaue Stoßspannungs- und Teilentladungsmessung geeignet.
Der VoltageAnalyzer misst die Spannungen und Spannungsspitzen direkt dort, wo sie auch auftreten. Dies kann z. B. im Motor am Motorklemmbrett oder direkt an den Wicklunganschlüssen sein.
Spannungsmessung bei Stoßspannung und Teilentladung
Es kommt vor, dass die intern im Stoßspannungsprüfgerät gemessene Spannung nicht exakt mit der Spannung im Prüfobjekt übereinstimmt. Dies liegt daran, dass die in Messleitungen unvermeidbaren Leitungsinduktivitäten und Kapazitäten zwischen den Messleitungen den Spannungsverlauf des Stoßsignals auf dem Weg zum Prüfobjekt verändern können. Dies tritt umso intensiver auf, je steiler der Stoßimpuls ansteigt.
Um nun z. B. bei einer Teilentladungsprüfung die tatsächlich am Motorklemmbrett anliegende Teilentladungseinsetzspannung präzise zu messen, ist deshalb eine Messung über den VoltageAnalyzer direkt am Klemmbrett erforderlich.
KEY-FACTS
- Exakte Stoßspannungsmessung direkt an der Wicklung bzw. am Motorklemmbrett
- Aktiver Tastkopf mit integrierter Umschaltung zwischen drei Phasen
- Potentialfreie Spannungsmessung
- Signalverlaufsbeeinflussung durch die Messleitung wird eliminiert
- Exakte Messung der TE-Spannung – PDIV, RPDIV, PDEV, RPDEV
- Perfekt zur normenkonformen Messung nach DIN EN 60034-18-41:2014
- Ermittlung und Protokollierung der Pulsanstiegszeiten
Teilentladungsprüfung an einer offenen Statorwicklung
Um einen Drehstrommotor oder Stator schnell und ohne Umklemmen zu überprüfen, verfügt der VoltageAnalyzer über drei Messanschlüsse. Diese werden über möglichst kurze Messleitungen direkt an den Klemmen U, V und W des Prüfobjekts angeschlossen. Die Meßstellenumschaltung zwischen den drei Messanschlüssen erfolgt im VoltageAnalyzer vollautomatisch und synchron zur Stoßspannungsprüfung.
Der SCHLEICH Vorteil!
Stoßspannungssignale gemessen mit dem VoltageAnalyzer
- gemessen direkt an den Motorklemmen
- präzise Nachlaufmessung
- genaue Peak und Peak-to-Peak-Spannungsmessung
Stoßspannungssignale gemessen ohne VoltageAnalyzer
- die Stoßspannungsschwingung wird nicht direkt an den Motorklemmen, sondern im Prüfgerät gemessen
- hohe Dämpfung des Nachlaufsignals
Anschlusskonfiguration des VoltageAnalyzer am MTC2/MTC3 und Prüfobjekt